ÜBER MICH
Gott rettete mir an Christi Himmelfahrt 2014 – auf ein Stoßgebet zu ihm und zum Heiligen Erzengel Michael
– das Leben.
Die nachfolgenden Monate und Jahre lernte ich Gott durch die katholische Kirche, ihre Sakramente und viele gute Priester erst richtig kennen. Besser als mit Worten kann ich meine Liebe zu Gott, Maria und den Heiligen in meinen Bildern ausdrücken. Ich hoffe, dass diese so zum Segen und zur Einladung für die Menschen werden, sich an Gottes Barmherzigkeit zu erinnern.
Wie kam ich zur Malerei?
1976 bekam mein Vater ein sehr gutes Jobangebot in Belgien und beschloss, mit uns – seiner Familie- umzuziehen, weg aus unserem Heimatort Wolfratshausen. Ich war 6 Jahre alt und musste weg von meiner besten Freundin, meiner gewohnten Umgebung in ein fremdes Land nach St. Michiels – einem Stadtteil von Brügge in Flandern. Das Unvermögen sich in einer fremden Sprache zu unterhalten, das Ausgeschlossensein als deutsches Kind in Flandern – welches unter den Deutschen in beiden Weltkriegen viel erlitten hatte (was mir damals aber niemand sagte), all das isolierte mich von meiner Umwelt und von gleichaltrigen, möglichen Spielkameraden. Mein Vater arbeitete so viel, dass ich ihn oft nur Sonntags sah, übermüdet und kaum ansprechbar. Also fing ich an, meine Gedanken und Sorgen sowie etwaigen Kummer auf dem Papier raus zu lassen. Ich zeichnete und zeichnete, und ich las viel. Die riesige Auswahl an Comics in jedem Supermarkt in Belgien, dem Land der Comics, tat ihr Übriges zu meiner beginnenden „Comic-Sucht“. Insbesondere die spannenden Abenteuer von „Johan, de Rode Ridder“, der viele Kämpfe zu bestehen hatte und stets Menschen in Not rettete, faszinierten mich. Ich versuchte, die Szenen oder Helden nachzuzeichnen, anfangs sehr mühsam. Nach und nach stellten sich jedoch Fortschritte ein. Während der Schulzeit zurück in Deutschland zeichnete ich im Unterricht oft heimlich weiter, wenn es Fächer wie Mathematik, Physik oder Deutsch waren, in welchen ich mich langweilte oder nichts verstand. Oder ich zeichnete im Auftrag von Mitschülern, die ihre Kunstnote verbessern wollten. Nur der Übergang vom Zeichnen zum Malen flößte mir noch einen Heidenrespekt ein. Ich probierte es bereits mit 10 Jahren mit Pastellstiften, welche mir eine aufmerksame Nachbarin schenkte. Das Ergebnis war so frustrierend, so dass ich es gleich wieder sein ließ. Sehr viel später erst, als ich fest im Berufsleben in langweiligen Bürojobs feststeckte und einen Ausgleich suchte, lernte ich mit dem Zugang zu tutorials im Internet, was ich damals an der Handhabung falsch gemacht hatte aus Unwissenheit. Das falsche Papier, falsche Techniken, etc. Über das Internet, e-books und Bücher versuchte ich alles Theoretische zu lernen, insbesondere über die Pastellmalerei, welche mich als Brücke vom Zeichnen zum Malen besonders faszinierte. Im englischsprachigen Raum wurde ich fündig, da hier die Pastelltechniken sehr beliebt und breit gefächert sind und die Künstler ihr Wissen offen teilen per Internet, Fachzeitschriften oder durch Bücher. Doch die Angst, das kostbare Pastellpapier zu verunstalten, es einfach nicht hinzubekommen oder komplett zu scheitern, hielt mich immer noch ab.
So dauerte es noch viele Jahre bevor ich den Mut fasste, auch mal selbst umzusetzen, was ich bei den „Master Pastellists“ über so lange Zeit beobachtet hatte. Ich besaß inzwischen ca. 1000 verschiedene Pastellkreiden in einem riesigen Pastellkoffer, welcher mir der zweite Mann meiner Mutter eigenhändig gebaut hatte. In meiner winzigen Küche hatte gerade mal der Koffer Platz für eine Malsitzung auf dem Küchentisch, das Bild mit Tischstaffelei musste ich in einer dunklen Ecke auf einem Schränkchen aufstellen. So entstand z.B. das Pastellbild „St. Michael“ nach der Ikone von Rublev.
An alle, die das kennen: es ist möglich, auch in der kleinsten Kammer zu malen. Man muss es für 1-2 Stunden zum wichtigsten Teil des Tages oder der Woche machen und Gott um Hilfe bitten. You can do it!
Fasziniert von der Ikonenmalerei beschloss ich bald, auch selbst einmal eine Ikone in Gouache bzw. Acryl auf Holz zu malen. Fehlversuche, Rückschläge, zig Übermalungen – alles habe ich dabei erlebt. Aber am Ende steht der Lernerfolg und manchmal ein gelungenes Ergebnis, dass man ohne diese Opfer nicht hätte.
Warum erwarten wir Maler immer, dass jedes Bild sofort ein Meisterwerk wird?
Würden wir dieselbe Meisterschaft von einem Menschen erwarten, der die ersten Geigenstunden nimmt, die wir von uns selbst erwarten?
Also: durchhalten, es zu Ende bringen. Auch mal ein Bild für ein paar Stunden stehen lassen, ein anderes leichteres Motiv malen und dann wieder neu an das „Schwierige“ rangehen, aber vor allem: nicht aufgeben und sich nicht selbst schlecht machen! Auch das Internet hilft hier ungemein, denn man ist mit den „Malproblemen“ ja nicht allein. Andere kämpfen zur gleichen Zeit genauso damit. Oft liegt es einfach am Material, an unserem noch nicht vorhandenen Wissen oder fehlender Übung, wenn etwas nicht auf Anhieb gelingt.
Meine Begeisterung für den katholischen Glauben, zu welchem ich 2014 mit großer Freude übergetreten bin, und meine Faszination für die Malerei brachte mich auf die Idee zu heiligen-bilder.de.
Nach jahrelanger Betreuung meines Vaters stand ich Oktober 2023 nach seinem Tod plötzlich vor einer großen Leere. In jeder Hinsicht. Wir hatten uns am Ende so versöhnt und gut verstanden, dass ich diese letzten Jahre gegen nichts eintauschen hätte wollen. Trotz allem Kummer über den Tod meines Vaters, war ich jetzt doch auch endlich frei zu malen. Ich hatte Zeit. Die Arbeitssuche gestaltete sich schwierig, um es vorsichtig auszudrücken. Und so hatte ich meine Freude daran, meinen Herzenswunsch nach der Malerei von katholischen Motiven und anderen Themen endlich umsetzen zu können. Und es half und hilft enorm bei der Trauerbewältigung.
Ich stehe immer noch ganz am Anfang meiner Malreise und habe noch viel zu lernen, aber ich vertraue ganz auf Gott. Er wird helfen, so wie er es schon unzählige Male bewiesen hat.
Danken wir Gott für seine Güte und Barmherzigkeit, welche er uns jeden Tag aufs Neue schenkt!